Omega 3 gegen Depression
Kürzlich hatte ich zitiert, dass die stärkste Pille gegen Depression wohl Omega 3 sei. Belegt durch Studien. Zwei weitere liegen eben vor mir und bestätigen diese fröhliche Vermutung. Zunächst
- ein Einzelfall. Sieben Jahre schwere Depression, selbstmordgefährdet. Selbstverständlich Tabletten. Leider keine Besserung.
- Jetzt zusätzlich Omega 3 (EPA). Dramatische Veränderung innerhalb von vier Wochen.
- Anhaltende klinische Verbesserung sämtlicher Symptome der Depression, keine Selbstmordgedanken mehr, dramatische Verbesserung der sozialen Phobie (Angst vor Umgang mit anderen Menschen).
So beschreiben die behandelnden Ärzte das. Objektiviert wurde der Erfolg per MRT: Die Gehirnstruktur war sichtbar verändert.
Als Kinder bekamen wir Lebertran. Schlimm. Vielleicht aber hat preußische Erziehung („Das wird jetzt gegessen!“) doch etwas für sich? Sollte man Kinder manchmal zu ihrem Glück zwingen? Ich weiß es wirklich nicht. Persönlich habe ich das so nicht geschafft. Vielleicht mein Fehler.
Wenn Psychopharmaka nicht helfen… ist das einfache Absetzen auch keine Lösung. Weiß ich natürlich. Aber vielleicht die Molekularmedizin? Man gibt einfach einen essentiellen Stoff zur Pharmapille? Die Idee spricht sich langsam herum.
In einer Studie von 2002 wurden 20 schwer depressive Patienten, denen Psychopharmaka leider gar nicht halfen, mit 2g Omega 3 zusätzlich versorgt.
Dies geschah Placebo-kontrolliert, doppelblind. Also nach höchstem wissenschaftlichem Standard. Resultat?
Nach nur drei Wochen fand sich „eine hochsignifikante“ Besserung der Depression dank Omega 3. Natürlich wurde dies gemessen. Geschieht mit der sogenannten „Hamilton Depressions-Skala“.
Der Erfolg übersetzt: Bei 6 von 10 Patienten hat sich der „Hamilton depression score“ halbiert. Um 50% verbessert. Ein fast dramatischer Erfolg.
Omega 3 bekommen Sie ohne Rezept. Ausdrücklich. Übrigens auch Tryptophan, übrigens auch Zink. Das wäre schon einmal ein guter Start dann, wenn Sie so gar keine Lust mehr haben.
Quelle: Int J Clin Pract. 2001 Okt; 55 (8): 560
PsychiatryOnline, Vol. 159, Iss 3, Mar 2002, pp. 477