Orangensaft ist nicht gesund
In vielen Köpfen hat es sich tief eingegraben: Fruchtsäfte, besonders Orangensaft, sind gesund. Sie stecken voller wertvoller Vitamine.
Das Gegensteil ist der Fall. Zwar enthalten sie einige Vitamine, aber sie enthalten viel zu viel Fructose (Fruchtzucker). Auch der beste Bio-Direktsaft schadet der Gesundheit mehr als er nützt. Zumindest wenn er in gängigen Mengen und nicht in Mini-Portionen konsumiert wird.
Die zwei wichtigsten Gründe für ihre Schädlichkeit sind folgende:
- Fruchtsäfte werden aus Obst wie Orangen oder auch Äpfel hergestellt, die nicht das Ergebnis der Evolution, sondern das Resultat jahrhundertelanger Züchtung sind. Obst wurde immer größer und süßer. Unsere Körper sind darauf nicht eingestellt, sie können mit der Menge an Fructose nicht umgehen.
- Bei der Herstellung von Fruchtsäften geht ein Großteil der Ballaststoffe verloren. Ballaststoffe machen jedoch satt. Ohne die Sattmacher kann man sehr viel Saft trinken und bekommt dadurch eine Fructose-Überdosis.
Sie sollten jetzt aber keine Angst vor einem normalen Apfel bekommen. Er ist zwar gezüchtet, sein Verzehr ist jedoch trotzdem gesund. Im Apfel stecken Ballaststoffe und viele sekundäre Pflanzenstoffe.
Fruchtsäfte sowie mit Fructose-Glucose-Sirup gesüßte Softdrinks sind das wirkliche Problem. Sie erhöhen das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Gicht, Alzheimer und weiteren chronischen Erkrankungen. Insbesondere steigen die Blutfettwerte an, wenn viel Fructose konsumiert wird.
Die meisten Zellen können keinen Fruchtzucker aufnehmen. Daher kann Fructose nicht zur Energieherstellung genutzt werden. Stattdessen gelangt sie vom Darm in die Leber und in die Nieren. Vor allem in der Leber wird sie zum Bau von Triglyceriden verwendet. Diese Fette lagern sich direkt in der Leber ab und können zu einer Fettleber führen. Außerdem gelangen sie in den Blutkreislauf – eigentlich um dann zur Energieherstellung genutzt werden zu können. Befindet sich aber viel Glucose, welche vor allem durch den Verzehr von Haushaltszucker und Getreideprodukten in den Körper gelangt, im Blutkreislauf, werden keine Triglyceride in Energie umgewandelt. Stattdessen werden sie im Fettgewebe abgelagert.
Die Verwendung von Fructose-Glucose-Sirup ist in den USA weiter verbreitet als in Europa, da er bis 2017 bei uns noch verboten war. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass vor allem Fructose-Glucose-Sirup zur Adipositas-Epidemie in den Staaten geführt hat, mit all den gesundheitlichen Problemen, die mit Übergewicht einhergehen. Eine ähnliche Entwicklung ist in Europa zu beobachten.
Quelle: Bray GA. Fructose: pure, white, and deadly? Fructose, by any other name, is a health hazard. J Diabetes Sci Technol. 2010;4(4):1003-1007.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"