Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Durch ein Missverhältnis zwischen dem Aufbau neuer und dem Abbau vorhandener Knochensubstanz nimmt die Knochendichte ab. Die Knochen werden instabiler, schmerzen und brechen leichter.

Lange Zeit ging man davon aus, dass ein Kalziummangel zu dieser Erkrankung beiträgt. Aber kann das sein? Wohl kaum. Denn die meisten Osteoporose-Patienten leiden unter Kalziumablagerungen in Gelenken, Arterien und Nieren. Kalzium ist im Körper ausreichend vorhanden, nur nicht in den Knochen, wo es gebraucht wird.

Deshalb werden seit einigen Jahren Vitamin D3 und Vitamin K2 als Mittel gegen Osteoporose angepriesen. Mit einigem Erfolg. Doch neue Studien zeigen, dass es noch ein weiteres Vitamin gibt, das für die Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose unverzichtbar ist: Vitamin C!

Vitamin C ist ein epigenetischer Schalter für den Aufbau der Knochenstruktur

Ärzte und Wissenschaftler der berühmten Mayo-Klinik in den USA haben im Oktober 2022 einen Artikel in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht, in dem sie beschreiben, wie Vitamin C die Methylierung an verschiedenen Genen verändert, wodurch Gene, die die Information für die Bildung neuer Knochenzellen enthalten, vermehrt abgelesen werden. Vitamin C schaltet also Gene an, die neues Knochengewebe produzieren. Dies wirkt dem Missverhältnis zwischen Auf- und Abbau von Knochensubstanz entgegen, das als Ursache für Osteoporose gilt.

Vitamin C ist wichtig für die Bildung von stabilem Kollagen

Knochen bestehen zu einem großen Teil aus Kollagen. Da Kollagen wiederum aus langen Eiweißketten besteht, ist auch die Zufuhr von Eiweiß sehr wichtig.

Zurück zum Vitamin C: Jeder hat doch genug davon, so die weit verbreitete Meinung. Warum leiden dann so viele Menschen an Osteoporose? Vielleicht haben viele zu wenig! Vielleicht stimmt etwas nicht mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder der WHO!

Wer an Osteoporose erkrankt ist, tut gut daran:


  • Über den Tag verteilt 6 Gramm Vitamin C zu sich zu nehmen.
  • Den Vitamin-D-Spiegel (25-OH-Chol.) auf 70 bis 100 ng/ml anheben.
  • Lassen Sie möglichst das freie 25(OH)-Vitamin D3 messen, denn nur dieser Anteil kann im Körper seine Wirkung entfalten. Der Wert sollte zwischen 8,49 und 28,30 pg/ml liegen.
  • Vitamin D zusammen mit Vitamin K einnehmen (Kombipräparate).
  • Täglich 1,2 bis 2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.
  • Kraft- und Ausdauersport treiben, denn nur wenn genügend Kräfte auf die Knochen einwirken, wird neue Knochensubstanz gebildet.

Dies gilt auch für die Osteoporose-Prävention.

Quelle: Thaler R, Khani F, Sturmlechner I, et al. Vitamin C epigenetically controls osteogenesis and bone mineralization. Nat Commun. 2022;13(1):5883.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"