Paul Biedermann
unser Goldjunge, unser neuer Schwimmstar verdankt seine Weltrekorde nicht seinem Training. Denn das tun andere auch. Nicht seinem Anzug, denn den haben andere auch. Nicht seinem sonstnochwas, denn das kennen andere auch. Nein:
Paul Biedermann hat etwas ganz Außergewöhnliches geleistet. Anfang 2009. Etwas, was ich bisher noch bei keinem anderen Leistungssportler bewundern durfte:
Er hat 4 Wochen Pause gemacht.
Paul war nämlich Anfang 2009 am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt. Mononukleose. Epstein-Barr-Virus. Immer die gleiche Geschichte. Bedeutet bei Sportlern in der Regel das Aus. Zumindest ein Jahr, oft auch Ende der Karriere. Das klingt im Original etwa so:
Ein 18-jähriger Jungstar, der auf 10 Kilometer schon unter 33 Min läuft, erklärt mir von einer Woche auf die andere, er könne nicht einmal mehr "50 Meter joggen". Kann er nicht. Geht nicht.
Das ist Pfeiffersches Drüsenfieber. Beim Sportler. Bei uns Normalmenschen ist das nach 2,3,4 Wochen vorüber. Im Blut beweisbar. Die sogenannten Titer sinken bei uns rasch wieder auf fast normal.
Nicht beim Leistungssportler. Dort bleiben die messbaren Titer sehr lange, also Monate oder Jahre sehr hoch. Der Körper wehrt sich. Verbraucht seine Kraft. Und die fehlt dann wo anders.
Und jetzt Paul Biedermann: Der hat's geschafft. Weltrekord im gleichen Jahr 2009 über 200 und 400 m Freistil. Und wie hat er diesen Infekt überwunden? Denn auch er "fürchtete, diese Saison könnte gelaufen sein, wenn ich das nicht schnell genug auskuriere" ...
Er hat's geschafft mit
"... viel Ruhe. Ich habe 4 Wochen lang nichts gemacht. Während der Erkrankung und mehr noch danach nahm ich die eiweißhaltigen Nahrungsergänzungsmittel des Ex-Schwimmers und heutigen Arztes Mark Warnecke".
Also Ruhe und Eiweißpulver. Das war's. Eiweiß nehmen meine Sportler alle, aber ... Ruhe? Hat bisher nicht einer von denen geschafft. Nicht ein einziger.
Bewundernswert!