Wir haben ja von Prof. Max Planck, Nobelpreis 1918, gelernt, dass die Basis jeder Wissenschaft die persönliche Erfahrung ist. Also muss auch wissenschaftliche Medizin aufbauen auf der geschilderten Erfahrung des Patienten. Die ist – lauf Prof. Planck – wichtiger und bedeutsamer als irgendeine wissenschaftliche Arbeit, irgendein Lehrbuch.

Dann hören wir doch einmal einer ausgesprochen präzise Analyse eines Patienten zu. Der durchschaut, weshalb es ihm so geht, wie es ihm geht, durchschaut hat, dass er sein Leben nicht ändern wird, aber sich selbst - und auch die Methode verstanden hat. Na, dann mal los:

„Mir geht es ... zunehmend besser. Meine allgemeine Angriffslustigkeit, Präsenz und auch Energie im Alltag ist deutlich besser geworden. Lediglich habe ich noch dieses Leeregefühl in den Muskeln.

Das Hauptproblem aus der Vergangenheit scheint wohl zu sein, dass ich stressbedingt doch erhebliche Mangelzustände hatte, obwohl ich Eiweiß und Vitamineral plus täglich genommen habe. 

Daraus ergeben sich für mich aber jetzt einige Fragen für die Zukunft:

Was und wie viel kann/sollte ich in Zukunft dauerhaft einnehmen? ...“

Sehr richtig. Solche ein Dauerprogramm kann man erraten, kann man aber auch messen. Indem man die Blutanalyse zwei, drei mal wiederholt. Spätestens dann hat man sich selbst, seine persönlichen Bedürfnisse durchschaut. Es gibt übrigens keinen zweiten Weg. Aber weiter der kluge Patient:

„Meinen beruflichen Stress werde ich auf absehbare Zeit nicht abstellen können. Ich werde weiter täglich auf der Nadelspitze tanzen müssen. Dafür war ich ja bei Ihnen, um die dafür benötigte Kraft wieder zu erlangen, bzw. endlich zu bekommen. Seit Jahren habe ich das Gefühl, innerlich irgendwie gebremst zu sein. In mir steckt viel mehr drin.“

Genauso sehe ich den ganzen Vorgang: Ich gebe Ihnen eben nicht den üblichen, dämlichen Rat: „Treten Sie mal kürzer.“ Oder: „Nehmen Sie eine Auszeit.“ Ich mische mich eben nicht in Ihr Leben ein. Denn dann müsste ich konsequenter Weise auch mein ganz persönliches Arbeitsleben überdenken. Brauche ich nicht, brauchen Sie nicht. Der andere Weg heißt: Erschaffen Sie sich selbst neu. Machen Sie sich um ein Vielfaches stärker. Bauen Sie eine Art Mauer um Ihre Seele. Werden Sie stressresistent. Erleben Sie, was innerer Abstand bedeutet, Souveränität, Überblick. 

Das für die meisten Ärzte neue, hochinteressante ist: Ich spreche soeben von Biologie. Ich spreche von Molekülen. Die man messen kann und ändern kann. Stressresistenz also ist machbar.