Sitzt vor mir ein schlanker, ranker, lebensfroher Marathonläufer. Nachweislich fit. Und erzählt mir von einer Herzoperation vor wenigen Jahren. Fünf Stents in den Herzkranzgefäßen.

Lässt mich ärgerlich fragen: "Welche Risikofaktoren wurden übersehen?". Er meint: "Keine". Glaub ich natürlich nicht. Also messe ich nach. Stellt sich heraus: Er hatte recht.

Keine messbaren Risikofaktoren im Blut. Natürlich kannte der fitte Herr von vorneherein die Ursache seiner Herzkrankheit. Er nannte es Stress.

Stimmt. Bewiesen soeben an der Uni von Pittsburgh (Access online 25 issue 2, Februar 2011:232). Da wurden 102 gesunde Menschen gestresst. Mussten vor einer Jury bei laufender Kamera eine Rede halten. Bei all denen, die Angst und/oder Ärger verspürten, fanden sich im Blut vermehrt

typische Entzündungsstoffe


Stress also macht Entzündung. Im Blut. Wie das weitergeht wissen Sie (Focus 29.03.2010): Es entsteht ein "Feuer im Körper". Gefäße werden an der Innenseite verletzt, werden rissig, porös, und ... LDL-Cholesterin setzt sich fest. Resultat: Herzinfarkt.

Genau dies hatte dieser hochfitte Marathonläufer hinter sich.

Der kannte freilich das Geheimnis der Chinesen nicht: Wäre sein Cholesterin unter 150 mg% gewesen, also wie in China bei 120 mg%, hätte er Stress haben können so viel er wollte: Es gäbe halt nichts im Blut, was sich dann festsetzten könnte. Trick eines ganzen Kontinentes.

Chinesen, richtig gefragt, wissen so sehr viel mehr als jede Universität, als jeder Pharmakonzern. Diese Erkenntnis macht mir immer auf's Neue Spaß.