Risiko Harnsäure
Erhöhte Harnsäure-Werte werden oft nur als Risikofaktoren für Gicht oder Nierensteine gesehen. Dabei wirkt Harnsäure im gesamten Organismus. Harnsäure ist per se aber nicht schlecht, in geringen Mengen braucht der Körper sie. Nur zu viel darf es nicht sein.
Hohe Harnsäure-Konzentrationen führen zu chronischen Entzündungsreaktionen.
Chronische Entzündungsreaktionen sind wiederrum der Auslöser chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vielen mehr. Mittlerweile gelten erhöhte Harnsäure-Werte als eigenständige Risikofaktoren dieser Erkrankungen. Zu viel Harnsäure kann vor allem auch zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer führen und erhöht das Krebsrisiko erheblich.
Doch woher kommt die Harnsäure?
Laut Dr. David Perlmutter, Autor des Bestsellers „Dumm wie Brot“, ist vor allem der Konsum von Fructose dafür verantwortlich.
Beim Abbau von Fructose im Organismus entsteht Harnsäure.
Fructose kommt natürlicherweise in Obst vor. Heimisches, saures Obst ist aber nicht das Problem. Fructose ist in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, in der Fertig-Salatsoße, im Fruchtjoghurt, in Müsliriegeln und Süßwaren, in Brot, in Konserven und in vielen mehr. Auch Fruchtsäfte – selbst Bio-Säfte und 100-prozentige Direktsäfte – sind ein Problem, auch sie enthalten viel zu viel Fructose.
Personen mit erhöhten Harnsäure-Werten wird meist geraten, auf Lebensmittel mit hohem Purin-Anteil zu verzichten. Purine sind Bestandteile der DNA, daher sind sie generell in allen Lebensmitteln enthalten. Allerdings haben rotes Fleisch, Innereien, Sardinen, Sardellen und Schalentiere einen besonders hohen Anteil.
Dr. Perlmutter rät vor allem zum Verzicht auf Fructose, das senkt seiner Erfahrung nach viel besser den Harnsäurespiegel als der Verzicht auf Fleisch. Allerdings sollten Innereien, Sardinen, Sardellen und Schalentiere nicht in zu großen Mengen und nicht zu häufig gegessen werden.
Einigen Patienten wird sogar zum Verzicht bestimmter purinreicher Gemüsesorten wie Spargel oder Brokkoli geraten. Das ist nach Meinung von Dr. Perlmutter nicht zielführend, da Gemüse viele weitere Stoffe enthält, wie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, die zu einer Senkung des Harnsäure-Spiegels beitragen.
Problematisch ist hingegen Bier. Da Hefe zur Herstellung verwendet wird, enthält auch Bier viel Purin. Auf Bier sollte daher auf jeden Fall verzichtet werden.
Viele Labore bewerten Harnsäure-Werte von unter 7 mg/dl bzw. 416 µmol/l als in Ordnung, da es bei diesem Wert meist zu Gicht kommt. Dr. Perlmutter hält ihn für viel zu hoch, da Harnsäure bereits in geringeren Konzentrationen Entzündungsreaktionen erheblich antreibt.
Dr. Perlmutter bewertet Harnsäure-Werte unter 5,5 mg/dl bzw. 327 µmol/l für gesund.
Die Untersuchung kostet übrigens nur zwischen zwei und drei Euro. Meist wird Harnsäure auch routinemäßig bei der hausärztlichen Untersuchung gemessen. Senken können Sie Ihre Harnsäure-Werte folgendermaßen:
- Eine Ernährung reich an frisch zubereitetem Gemüse in allen Formen und Farben.
- Genuss von ein bis drei Tassen Kaffee pro Tag.
- Einnahme von Quercetin (500 mg täglich) und Vitamin C (1–3 g täglich) als Nahrungsergänzungsmittel.
- Verzicht auf Fertiggerichte, Süßwaren, Obstsäfte und Bier
Quelle: Dr. Perlmutter im Gespräch mit Dr. Hyman: The SHOCKING SCIENCE On Preventing Obesity, Diabetes & CHRONIC DISEASE. Unter: https://www.youtube.com/watch?v=i8n_vKE6VaQ&list=PLA5Z1Q1JnNwYkPn3Rly_dMZDxYCGrTtYK