Risikofaktoren für Koronare Herzerkrankungen
Nachdem wir in der letzten News gesehen haben, dass ein gesunder Cholesterinspiegel bei ca. 240 mg/dl liegt bzw. ein gesunder LDL-Wert bei 140 mg/dl liegt, wollen wir uns heute anschauen, was tatsächlich Risikofaktoren für die Koronare Herzerkrankung (KHK) und somit den Herzinfarkt sind!
Ich verrate Ihnen direkt vorweg: Es ist nicht LDL! Es kann sogar gefährlich sein, LDL künstlich zu senken. Doch wenn es LDL nicht ist, gibt es überhaupt Risikowerte, die verlässlich sind? Ich zeige Ihnen erneut zunächst einmal eine Grafik aus der Studie von Sagar Dugani:
Sie sehen die Risikofaktoren aus der Studie mit über 28.000 Frauen als Teilnehmerinnen, alle im Alter von 45 Jahren und älter und ohne koronare Vorerkrankung. Diese Frauen wurden von dem Team um Sagar Dugani 21,4 Jahre beobachtet. 1993 hatte man eine Erstuntersuchung durchgeführt und eben über 20 Jahre infolge beobachtet, welche Frauen eine Koronare Herzerkrankung entwickelten. Der primäre Risikofaktor mit 1071% höherem Risiko sind Diabetes Typ-2 und die damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck (458%), Übergewicht (433%) und das metabolische Syndrom (609%), oder kurz in einem Wort:
Insulinresistenz
So wird auch direkt in der Studie Insulinresistenz mit einem Risikofaktor von 640% gefunden. Das bedeutet, mit zunehmender Insulinresistenz erhöht sich das Risiko dramatisch, eine Koronare Herzerkrankung zu bekommen. Im Gegensatz dazu wurde LDL lediglich mit einem Risiko von 38% gefunden.
In einer weiteren Studie von Ronald Garcia findet man den fast identischen Risikowert für einen Herzinfarkt. Zu hohes Insulin hatte hier einen Risikowert von 670%. In der gleichen Studie wird das Risiko für Gesamtcholesterin als Vorhersagewert eines Herzinfarkts bei 1% ermittelt. Hier wurden 295 Patienten beobachtet, die einen ersten Herzinfarkt überlebt hatten. Man untersuchte die Patienten und registrierte erneute Herzinfarkte, Schlaganfälle oder gar Todesfälle durch Herzversagen. Als aussagekräftiger Wert mit 670% Risiko erschien Insulin als Vorhersagewert. Und das passt auch zum Balkendiagramm von oben, denn hinter den roten Balken verbirgt sich jeweils ein zu hoher Insulinwert.
Zum Thema Insulin habe ich das Buch „Der Fastenkompass“ wie auch den kleinen Ratgeber „Erste Hilfe bei Insulinresistenz und Diabetes“ geschrieben, sofern Sie das Thema vertiefen möchten. Dort lesen Sie, welche Blutwerte Sie überwachen sollten (natürlich Insulin) und wie Sie den Wert in den Griff bekommen.
Ich denke, mit dieser und der letzten News konnte ich Ihnen die Angst vor einem gesunden Cholesterinspiegel von 220-260mg/dl nehmen. Das war mir sehr wichtig, denn ich hatte in 2016 die gleichen Bedenken wie Sie. Durch eine genetisch korrekte Ernährung stellt sich bei den meisten Menschen genau dieser gesunde und normale Cholesterinwert ein. Zudem verbessert sich die Qualität der Blutfette dramatisch (HDL steigt und die Triglyceride fallen).
Quellen:
Association of Lipid, Inflammatory, and Metabolic Biomarkers With Age at Onset for Incident Coronary Heart Disease in Women, Sagar B. Dugani et al., 2021, DOI: 10.1001/jamacardio.2020.7073
Hyperinsulinemia is a predictor of new cardiovascular events in Colombian patients with a first myocardial infarction, Ronald G. García et al., 2009, DOI: 10.1016/j.ijcard.2009.10.030
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”