Wie stark Ihr Immunsystem ist, hängt nicht nur von der Menge Ihrer Immunzellen oder Ihren Botenstoffen ab, sondern auch davon, wie „dicht“ Sie sind. Ihre Haut, Ihre Schleimhäute, Ihre Darmwand und Ihre Bronchien sind Ihre Barrieren zur äußeren Welt. Zu Luft und Wasser, zu Lebensmitteln und Getränken.

Bestimmte Stoffe müssen Ihre Barrieren hineinlassen, also Sauerstoff und Nährstoffe. Andere Stoffe müssen sie vom Eindringen in den Körper abhalten. Wenn Sie „dicht“ sind, funktioniert das System. Ihre Epithelzellen lassen rein, was rein soll und halten ab, was nicht rein soll. Viren gehören natürlich zu den Stoffen, die draußen bleiben sollen.


Leider sind Haut, Schleimhäute, Darmwand und Bronchien etlicher Menschen heute nicht mehr „dicht“. Viel zu viele Viren können dadurch eindringen.


Barrieren bestehen zum Großteil aus Kollagen. Damit Haut, Schleimhäute, Darmwand und Bronchien „dicht“ bleiben, muss sich Kollagen ständig neu bilden. Altes Kollagen wird abgebaut.


Zur Bildung neuen Kollagens, für „dichte“ Barrieren, wird vor allem Glycin und Vitamin C benötigt.


Glycin, die kleinste aller Aminosäuren, kann der Körper eigentlich selbst herstellen. Theoretisch. Bei vielen Menschen reicht die Eigenproduktion aber nicht aus. Kann man messen. An Vitamin C mangelt es oft ebenso. Könnte man auch messen. Nicht ganz leicht. Die Folge jedenfalls: Kollagen von minderer Qualität entsteht, Barrieren verlieren an Dichtigkeit.

Typ II-Diabetiker, Übergewichtige und Patienten mit Fettleber haben besonders tiefe Glycin-Spiegel News_vom_15.09.2021 . Und genau diese Menschen leiden besonders häufig an schweren COVID-Verläufen. Ihre Barrieren sind nicht dicht. Außerdem funktioniert ihre Immunantwort nicht richtig. Das ist ein anderes Thema, heute geht es um die Barrieren.

Bereits bevor die Pandemie ausbrach haben Wissenschaftler aus Spanien die Einnahme von 10 Gramm Glycin pro Tag auf die Infektionsanfälligkeit untersucht. An der Untersuchung teilgenommen haben 127 Freiwillige, die meistens ein oder mehrmals jährlich an Virusinfektionen litten. 85 von ihnen nahmen über drei Jahre täglich 10 Gramm Glycin ein, die anderen 42 nicht.


  • Nur 16 Personen aus der Gruppe, die Glycin einnahmen, erkrankten an der Grippe im ersten Jahr der Studie. Allerdings verlief die Erkrankung milder als in den Jahren zuvor.

  • In der Gruppe, die kein Glycin einnahmen, erkrankten hingegen 39 von 42 Personen. Ihre Erkrankungen verliefen ähnlich, wie in sie es aus vorherigen Jahren kannten. Logisch.

Aminosäuren heilen und halten gesund. Ich sag’s seit Jahrzehnten.


… und Glycin war nur ein Beispiel. Dagegen glauben viele, viele von Ihnen immer noch den Märchenonkeln mit Dr.-Titel, die von “zuviel Eiweiß” oder “Eiweiß macht krank” faseln. Ohne je gemessen zu haben.

Quelle: Meléndez-Hevia E, de Paz-Lugo P, Sánchez G. Glycine can prevent and fight virus invasiveness by reinforcing the extracellular matrix. Journal of Functional Foods. 2021; 76:104318.