Spezies Sitzsack
Deutschland – Land der Sitzer und Denker. 8,5 Stunden sitzen die Deutschen werktags auf ihrem Allerwertesten. Junge Menschen zwischen 18 und 29 kleben sogar 10,5 Stunden am Stuhlpolster, das hat die Sportuni Köln in einer Umfrage herausgefunden. Wir haben uns in eine Nation der Sitzsäcke verwandelt. Warum?
Die Digitalisierung der Arbeitsplätze hat uns flexibler gemacht, aber gleichzeitig auch unbeweglicher. Ja, auch im Homeoffice sind wir heute produktiv. Aber: Wer sich um 8 Uhr früh ins Firmennetz einwählt und dann nonstop von Dokument zu Tabelle zu Meeting klickt, der wundert sich dann doch am Abend, was die geschwollenen Klumpen da unter seinem Schreibtisch sind: Füße!?
Klar: Wer sich nicht rührt, wird immer dicker. Und immer gestresster. Laut Uni Köln schafft die Mehrheit der Deutschen nicht mehr, ihre Akkus aufzuladen. Kein Wunder: Absurd hohe Stresspegel im Blut kann man nicht aussitzen. Da hilft nur Bewegung.
Laufen dreht Stressschäden zurück. Zum Beispiel den Speck: Beim Laufen brauchen wir alle Muskeln von den Schultern und Armen über Rücken, Po, Beine bis in die Füße. Das treibt den Stoffwechsel hoch, das bringt Ihrem Hirn eine Extraportion Sauerstoff, und das geht dem Speckmantel an den Kragen – vor allem, wenn Sie auf Zucker und Mehl verzichten und Ihre Verdauung so auf Fettverbrennung trimmen.
Wer läuft, der läuft dem Stress davon, der Angst, den ständigen Sorgen. Die dunklen Wolken lösen sich ganz einfach auf. Warum das so ist? Sobald Sie laufen, schüttet Ihr Körper Glückshormone aus: Serotonin! Wenn dann auch noch die Sonne scheint, produziert Ihr Körper außerdem Vitamin D. Auch das macht gute Laune.
Wenn Ihnen Sparziergänge lieber sind als Lauftraining – kein Problem, das passt auch. Jegliche Bewegung in der Natur wirkt positiv auf Körper und Seele, das haben Forscher der Universität Essex bestätigt. „GREEN EXERCISES“ heben die Stimmung und auch das Selbstwertgefühl. Gerade Menschen mit mehr Körpergewicht profitieren sehr von langen Spaziergängen: viel Bewegung, im Vergleich zu Jogging aber wenig Last für die Gelenke.
Zappelige Dackel und hopsende Kleinkinder machen Ihren Spaziergang übrigens noch wirksamer. Eine Studie aus Ohio zeigt: Geschwindigkeitswechsel beim Gehen erhöhen den Energiebedarf um bis zu 20 Prozent. Also nichts wie raus ins Grüne!
… und zwischendrin mal hoppeln!
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