... wenn außer der Nase nichts mehr läuft ...
Der Herbst hat uns mit Wind und Wetter voll im Griff. Unser Organismus ist jetzt in einer Umstimmungsphase genauso wie das Klima. Leider missachten wir allzu oft diese natürlichen Gesetze und der Körper "öffnet Tür und Tor" für Erkältung, Grippe und Co.
funktioniert Ihr Gedächtnis (noch)? Erinnern Sie sich noch an den vorangegangenen Artikel über die Anti-Krebs-Ernährung? Falls ja: Kompliment! Falls allerdings Ihr Lebensglück genau wie meines an der Nußschokolade hängt und Sie bei dem Krebs-Artikel gedacht haben: O weh!
Der Körper hat die wunderbare Gabe sich an Reize anzupassen. Wenn Sie regelmäßig joggen oder walken, ist das ein Reiz für den Körper, fettabbauende Enzyme herzustellen. Die Anzahl der Fettverbrennungsöfchen in den Muskelzellen erhöht sich um ein Vielfaches.
Vergessen Sie einfach alles, was Sie bisher über Carnitin erfahren haben. Lassen Sie sich überraschen: Der Ironman auf Hawaii ist ein kleines bißchen anstrengend. Hat auch der Radprofi Udo Bölts erfahren. Auch der war danach fix und fertig. Wirklich am Ende. Und das merkt man am nächsten Tag.
Einem der originellsten und produktivsten Denkern der Gegenwart, dem Philosophen Slavoj Ziziek (mehr als 50 Bücher) rutschte kürzlich bei einem Interview eine mich sehr aufregende, verräterische Bemerkung über die Lippen: „Einmal saß ich mit 25 Psychoanalytikern zusammen, und ich habe gefragt, wer „Prozak“, „Zoloft“ oder andere Antidepressiva nimmt.
Dass für Herz, Muskeln, Knochen, Gelenke und Immunsystem Bewegung eine heilende Wunderpille ist, wissen wir mittlerweile. Was neu ist: Auch das Gehirn profitiert von jedem Schritt, den wir tun. Und nichts, aber auch wirklich nichts ist besser für den Kopf als Ausdauerbewegung, weder Kreuzworträtseln noch Mind-Mapping noch Vergessenspillen.
Jeder von uns hat einen unverwechselbaren Laufstil. Ob nun kurze Beine, lange Arme, dick, dünn, X- oder O-beinig, bucklig oder hühnerbrüstig, muskelbepackt oder ausgemergelt, jeder läuft auf seine Weise. Und solange nichts zwickt und zwackt können Sie getrost mit Ihren liebenswerten Eigenheiten durch den Wald laufen, hüpfen oder schleichen.
Sie haben noch keinen sportlichen Schritt vor den anderen gesetzt. Doch, natürlich. Angesteckt vom joggenden Nachbarn sind Sie schon einmal heimlich ein paar Schritte gelaufen, haben ausprobiert wie sich das anfühlt. Und? War es anstrengend? Natürlich war es anstrengend! Macht keinen Spaß. Richtig. Drum lassen Sie sich in das Geheimnis des Leicht-Laufes einweisen.
Das oberste Prinzip ist: Wenig, aber häufig! Starten Sie mit einem täglichen, kurzen Spaziergang. Dehnen Sie die Spaziergänge aus. Dann können Sie allmählich das Tempo steigern, die Arme einsetzen und mit großen Schritten walken.
"Seit ich laufe, habe ich wieder Zeit. Und die hatte ich nicht mehr als Berufspolitiker!" Ein bemerkenswerter Satz von Aussenminister Joschka Fischer. Der Läufer gewinnt also Zeit - ein tiefes Geheimnis. Ein Geheimnis, das Ihren Alltag, Ihr Leben verändert. Läufer laufen, um Zeit zu gewinnen. Lebenszeit.