Tauchunfall
Im roten Meer. Ein geruhsamer Urlaub wird zum Drama. Luftbläschen im Blut, leider auch im Gehirn. Zum Glück sofort Behandlung mit Druckkammer. Aber dennoch… es bleibt halt immer etwas.
Sitzt mir also heute gegenüber. Noch Restlähmung, Sensibilitätsstörungen, Pelzigkeitsgefühl. Offensichtlich also Schädigung des Gehirnes. Ob ich ihr helfen könne.
Ja, du meine Güte. Ich bin Provinzarzt. Internist. Kein Neurologe. Tagtäglich werde ich von Ihnen – ganz absichtlich! – als Orthopäde, Zahnarzt, Neurologe, Hämatologe, Endokrinologe…. benutzt. Sie sehen mich bei diesen Sätzen lächeln. Ich fühle mich der Aufgabe sehr wohl gewachsen.
Aber jetzt, hier: Funktionsausfälle. Geschädigtes Gehirn. Was soll ich da tun? Ganz einfach:
QUERDENKEN
Fällt mir ein Artikel aus der New York Times vom 22.11.2016 ein. Da geht´s um das Saufen. Also den Alkohol. Der nachweislich Gehirnzellen zerstört: 20% weniger Neuronen im Hippocampus (dem Gedächtniszentrum) bei alkoholisierten Ratten.
Nun ja: Mit denen kann man’s ja machen. Wir Menschen tun´s zum Glück freiwillig. Dieser massive Gehirnzell-Verlust wurde nun hier im Experiment wieder gut gemacht. Aufgefangen. Geheilt. Wissen Sie wie?
Durch Sport. Durch Laufen.
Noch einmal: Der massive Hirnschaden, verursacht durch Alkohol (längst bekannt) wird aufgehoben durch Sport. Das war die Message.
Und das habe ich der jungen Dame mit ihrem Tauchunfall erzählt. Dass sie ihr Gehirn wieder erneuern könnte. Beschädigte Gehirnzellen, an denen sie mit Sicherheit litt, wieder reparieren könne. Durch Laufen. So einfach.
So einfach? Hat sie mich gefragt. So einfach! Habe ich geantwortet. Was glauben Sie, wie deren Augen geleuchtet haben. Denn sportlich fit und schlank war sie sowieso.
PS: Ich kann´s nicht lassen: Die Dame wird jetzt nicht mit mir rechten, mit mir verhandeln, ob „2 mal oder 3 mal die Woche“. Die wird, da bin ich mir sicher, 2 mal täglich laufen. Haben Sie mich verstanden?