Tiefstes Mittelalter
Eine der tragenden Säulen mittelalterlicher Medizin war der Aderlass. Ihnen allen bekannt. Bei jeder nur denkbaren Erkrankung wurde … zur Ader gelassen. Gedanke dahinter: „Krankes Blut“ zu entfernen. Nun ja.
In erster Linie wird beim Aderlass die Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers, jedes Organes vermindert. Und nach häufigem Aderlass stirbt man dann eben.
Ein vertrauter Vorgang, der sich bei jedem Unfall als Verblutungs-Tod manifestiert.
Medizin heute hat bessere Möglichkeiten. Sollte man meinen. Es gibt aber tatsächlich immer noch Zustände wie zum Beispiel die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit), bei welcher der Aderlass – zu Recht erfolgreich – angewandt wird. Weil man hier ja aus dem Vollen schöpft! Das gleiche gilt für eine seltenere Autoimmun-Krankheit, die Polycythaemia Vera. Da produziert das Knochenmark zu viel rote Blutkörperchen, das Blut wird zu dick, kann verklumpen … und wird dann eben per Aderlass entfernt.
Hat Nachteile, wie Sie gleich erfahren werden. Von einer Expertin. Die genau an dieser Polycythaemia litt. Die folgende Mail ist wieder ein typisches Beispiel für VORHER/NACHER. In diesem Fall ein
EINMALIGES DOKUMENT
wie eine Arztpraxis in Roth das Mittelalter besiegt hat. Das Licht der Neuzeit hat aufgehen lassen. Kann man auch anders formulieren.
Frohmedizin/ Molekularmedizin besiegt sogar die Polycythaemia Vera.
Darf ich?
„Mit der Diagnose Polycythaemia Vera kam ich zu Ihnen. Regelmäßige Aderlässe und eine unendliche Müdigkeit und Erschöpftheit waren meine ständigen Begleiter.
Seit ich vor knapp drei Jahren bei Ihnen war, brauche ich keinen Aderlass mehr und es geht mir hervorragend. Ich gehe täglich joggen, mache Krafttraining und Gymnastik, hänge meine Altersgenossen um Längen ab, esse ketogen und nehme NEMs und bin gut gelaunt.“
Diese paar Zeilen, diese mail sind eine medizinische Sensation. Sollte man auf jedem Ärztekongress weltweit als erstes zur Einleitung, zur Einstimmung vortragen. Am besten von der Patientin selbst vortragen lassen.
Die Presse weltweit würde sich überschlagen. Über diese „einmalige Wunderheilung“. Wobei Sie alle, liebe Leserinnen, liebe Leser, längst wissen, dass hier nur heutiges, modernes Wissen angewandt wurde: Eine Autoimmun-Störung wurde besiegt. Nichts weiter.
In meinen Augen inzwischen banal.
Erlauben Sie mir, weil das ganze so hübsch und unterhaltsam klingt, einen kleinen Schlenker, nämlich auch den zweiten Teil der mail abzudrucken:
„Und hier jetzt ein lieber Gruß von meiner Hämatologin an Sie, den Kollegen Dr. Strunz. Sie ist begeistert von Ihrer Arbeit und bedauert es sehr, dass sie selbst nicht so arbeiten darf.
In einer Gemeinschaftspraxis mit vielen Krebspatienten ist es ihr untersagt, einen anderen als den schulmedizinischen Weg zu beschreiten. Wenn sie jünger wäre, dann würde sie das tun. Nochmals großen Respekt an den Kollegen, „bei dem ich Sie in guten Händen weiß“ (Zitat).“
Das kleine schwarze Häkchen, den Dornenstachel mitbekommen? Die Hämatologin hat´s verstanden. Hat´s ja selbst miterlebt. DARF aber nicht so arbeiten. Es sei ihr UNTERSAGT.
Kommentar meinerseits entfällt. Es gibt derzeit (Pandemie!) genügend Angstmacher und Hassverbreiter. Ich denke nicht dran, mich von meinem – und damit Ihrem! – positiven Lebensweg abbringen zu lassen.
Erlaube mir daher mit einem versteckten Lächeln, auch noch den dritten Teil der mail zu zitieren. Darf ich?
„Ich freu mich auf Ihre News in den nächsten 30 Jahren. Aber was mache ich dann? Ich bin jetzt 62 Jahre alt.“
Es gibt sie wirklich noch, die lieben Menschen. Die einem altgedienten Arzt ein bisschen die Seele streicheln …