Trost
Auch ich, Ihr Doktor, habe manchmal Kummer. Bin betrübt. Bedrückt. Mache mir Gedanken. Diesmal um meinen Nachwuchs. Die beiden Kinder, die damals so gar plötzlich in meinem Haushalt auftauchten. Mir heute noch ein Rätsel…
Und die sich trotz äußerst widriger Umschläge (Papa ist Arzt, nie zu Hause) dank meiner kleinen Frau zu Wunderwesen entwickelt haben. Jedenfalls empfinde ich das so. Seit ich von deren IQ erfahren habe. Offenbar misst man so etwas heutzutage an der Universität. Meinen eigenen kenne ich nicht. Als vorsichtiger, misstrauischer Mensch möchte ich den auch gar nicht wissen.
Habe mich also damit abgefunden, dass meine Kinder mir weit, weit überlegen sind. Verstehe jetzt auch, wie die mich er- und vertragen haben. Die standen ganz einfach souverän drüber. Haben in sich hineingelächelt. Hatten offenbar längst die Rollen vertauscht (Ober sticht Unter).
Den Verdacht hatte ich manchmal, hab ihn mir selbstverständlich nie eingestanden. Doch jetzt, jetzt…. JETZT! Finde ich eine Lösung meines heimlichen Problemes. Meines Inferioritäts-Komplexes. Und die Lösung funktioniert ganz anders, höchst unerwartet. Zeigt Ihnen die untenstehende Karikatur. Die mit dem herrlichen Satz beginnt
"Nun, Ihr Kind ist nicht hochbegabt".
Das Dumme ist nur der zweite Satz. Bevor Sie den mit einem schallenden Lachen akzeptieren oder abtun, denken Sie lieber doch einmal ernsthaft nach.
Wie ich das tat. Ich meine ernsthaft. Über sich selbst. Vielleicht hat der Karikaturist ja voll ins Schwarze getroffen? Na?
Einfach herrlich. Hat mir den ganzen Tag versüßt. Guck ich mir immer wieder an.