Bei Alzheimer oder anderen Formen von Demenzerkrankungen sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Mit dem Verschwinden der Nervenzellen geht auch gespeichertes Wissen verloren, außerdem wird es immer schwerer, neue Informationen zu speichern.

Warum es zu dem Absterben der Nervenzellen kommt, ist nicht vollends erforscht. Lange Zeit standen Ablagerungen, sogenannte AGEs, als Hauptverursacher am Pranger. Die Theorie gerät ins Wanken, da einerseits Medikamente, die AGEs im Gehirn beseitigen, den kognitiven Verfall nicht aufhalten. Anderseits gibt es mittlerweile auch Studien, in denen festgestellt wurde, dass es Personen gibt, die sehr viele dieser Ablagerungen im Gehirn haben, aber im Hirn topfit sind.

Mehr in den Fokus gerät eine Insulinresistenz im Gehirn. Weil die Zellen auf das Hormon nicht mehr reagieren, werden weder Glucose noch Fettsäuren in ausreichenden Mengen in die Gehirnzellen transportiert. Die Zellen geraten in Energiekrisen. Aber jede einzelne Zelle braucht Energie zum Leben. Fehlt Energie, sterben immer mehr Zellen ab.

Wahrscheinlich ist auch das nicht der einzige Mechanismus, der zu Demenz führt. Wie bei vielen chronischen Erkrankungen kommen etliche, gesundheitsschädliche Aspekte zusammen. Beispielsweise besteht auch ein Zusammenhang zwischen negativen Veränderungen des Mikrobioms des Darms und dem Auftreten von Demenzerkrankungen.

Wissenschaftler aus Italien sind auf einen weiteren wichtigen Aspekt gestoßen:


Tryptophan wirkt dem Absterben von Gehirnzellen entgegen.


Untersucht wurde das zwar an Mäusen und nicht an Menschen, da viele Abläufe jedoch bei den kleinen Säugern und uns großen Säugern sehr ähnlich sind, ist davon auszugehen, dass Tryptophan im menschlichen Gehirn eine ähnliche Schutzwirkung ausübt.

In das Bild passt auch, dass Personen, die an Depressionen leiden, ein höheres Demenzrisiko haben. Oft, aber nicht immer, leiden depressive Patienten an einem Tryptophanmangel.

Damit Tryptophan jedoch richtig wirken kann, muss die Versorgung mit folgenden Nährstoffen optimal sein: Vitamin B6 und B2, Mangan, Magnesium, Zink, Cobalt, Kupfer. Außerdem sollten möglichst keine chronischen Entzündungsreaktionen vorliegen. Das gelingt mit Low Carb und Sport (siehe News vom 18.06.2021).

Quelle: Musumeci G, Castrogiovanni P, Szychlinska MA, et al. Protective effects of high Tryptophan diet on aging-induced passive avoidance impairment and hippocampal apoptosis. Brain Res Bull. 2017;128:76-82


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"