Übergewicht
ist laut WHO die schlimmste, die tödlichste Krankheit auf diesem Globus. Seit 2001. Seit Übergewicht die Infektionskrankheiten abgelöst hat, also Tuberkulose, Malaria, Aids ...
Gestört haben mich dabei die Lebensversicherungen. Große Gesellschaften, die einen sehr guten Überblick über Todesursachen haben. Und in deren Statistiken immer wieder der beunruhigende Satz auftaucht: Wer ein bisschen mehr wiegt, lebt länger. Das kann man ja objektiv feststellen.
Objektiv? Ist oft Denkfaulheit. Mit dem Märchen, dass ein bisschen gewichtigere Menschen länger leben als die Dünnen, wurde jetzt endgültig aufgeräumt.
Durch Nachdenken. Die Statistiken der Lebensversicherungen erfassen eben alle Menschen. Ob groß, ob klein, ob jung, ob alt, ob krank oder gesund. Einfach alle. Und durch ein bisschen nachdenken kommt man auf die Falle, in die wir bisher getappt sind:
Erfasst wurden auch die Krebskranken. Krebskranke sind in der Regel dünn. Sogar untergewichtig. Und leben gar nicht mehr sehr lange. Die verfälschen die Statistik. Plötzlich ist dünn gefährlich.
Gilt auch für Raucher. Raucher, Kettenraucher sind oft beneidenswert dünn. Haben weniger Appetit. Sind aber in Wahrheit schwer krank und leben kürzer. Und wieder geht in die Statistik ein: Dünn lebt kürzer.
Die großen Statistiken waren also verfälscht. Und das wurde jetzt korrigiert. In der größten Metaanalyse überhaupt zum Thema Übergewicht und Lebenserwartung (New Engl J Med 2010;363:2211).
Diesmal wurden die Falschdünnen, die Raucher, die Krebskranken sowie die Herzinfarktpatienten ausgeklammert. Wurden also normale Menschen, Du und ich erfasst. Und für Du und ich gilt ab jetzt eindeutig
auch leichtes Übergewicht verkürzt das Leben
Ein Zitat. Mit Zahlen untermauert durch den BMI. Der idealerweise jetzt zwischen 20 und 24,9 schwanken darf. Wie hoch ist Ihr BMI? Sie nicken immer mit dem Kopf und kennen ihn dabei gar nicht. BMI ist in meiner Praxis etwas sehr dubioses. Wissen Sie weshalb? Weil es entscheidend darauf ankommt, ob Sie Ihre Kilo, Ihren BMI ausfüllen mit Muskeln oder Fett. Wird vom BMI leider nicht unterschieden. Aber von der Natur. Muskeln bringen Lebensenergie und Lebensfreude. Fett tut das Gegenteil.
Darf ich erinnern? Der Mensch, der am elegantesten, der sinnverwirrend mit dem Rad die Berge hochsprintet, hat einen BMI von 20,0 und einen Körperfettanteil von 4%. Setzen Sie sich Ziele ...