Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, etwa jede achte Frau erkrankt daran. Brustkrebs ist also ein großes Problem, aber nicht nur für Frauen, denn auch einige Männer können an dieser Krebsart erkranken.

Ein zu hoher Östrogenspiegel spielt häufig eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine häufige Behandlung von Brustkrebs darauf abzielt, den Östrogenspiegel zu senken. Dies geschieht durch eine so genannte Antihormontherapie oder kurz Hormontherapie. Die eingesetzten Medikamente reduzieren die Aktivität eines ganz bestimmten Enzyms, der Aromatase. Dieses Enzym ist an der Bildung von Östrogen beteiligt. Wird es durch das Medikament gehemmt, sinkt die Östrogenproduktion.

Es gibt aber auch natürliche Möglichkeiten, die Aktivität des Östrogen-produzierenden Enzyms zu verringern, die


  • das Brustkrebsrisiko deutlich senken oder
  • zur Heilung einer bestehenden Erkrankung beitragen.

Zwei Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Aktivität des Enzyms, das als Aromatase bezeichnet wird.

Zum einen das Fettgewebe. Dies ist ein wichtiger Ort für die Aktivität der Aromatase. Nimmt die Fettmasse ab, steht weniger Gewebe für die Aromatase zur Verfügung, was zu einer verminderten Aromataseaktivität im Körper führen kann. Abnehmen ist daher ein wichtiger Faktor, um den Östrogenspiegel zu normalisieren. Mit einer ketogenen Ernährung nimmt man besonders schnell und nachhaltig ab.

Zum anderen ist der Vitamin-D-Spiegel von großer Bedeutung. Vitamin D ist ein epigenetischer Schalter für die Aromatase. Bei einem Mangel an Vitamin D wird das Gen, das die Information für die Herstellung des Enzyms trägt, viel zu oft abgelesen und es werden viel zu viele Enzyme gebildet. Wenn so viele Enzyme vorhanden sind, produzieren sie auch viel zu viel Östrogen. Liegt der Spiegel an freiem 25(OH)-Vitamin D jedoch im oberen Normalbereich, sinkt die Enzymbildung und damit auch die Östrogenproduktion.

Vitamin D wirkt aber auch auf einen der beiden wichtigen Östrogenrezeptoren im Brustgewebe. Rezeptoren sind eine Art Signalüberträger. Auf der Zelloberfläche dockt eine Substanz wie das Östrogen an einen Rezeptor an. Der Rezeptor sendet dann ein Signal ins Zellinnere, das zu bestimmten Veränderungen führt. Vitamin D kann die Anzahl der Östrogenrezeptoren β in Brustkrebszellen erhöhen, was zu einer Hemmung des Tumorwachstums führen kann, da der Östrogenrezeptor β im Gegensatz zum Östrogenrezeptor α eher wachstumshemmende Effekte auf Brustkrebszellen ausübt.

Sucht man im Internet nach Studien, in denen die Wirkung von Vitamin D auf die Senkung des Brustkrebsrisikos untersucht wurde, findet man häufig, dass die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Das Problem vieler dieser Studien ist, dass oft nur 400 bis 800 I.E. Vitamin D verabreicht wurden. Um einen gesunden Vitamin-D-Spiegel im oberen Normalbereich zu erreichen, benötigen viele Menschen jedoch 5.000 I.E. pro Tag.

Quelle: Atoum M, Alzoughool F. Vitamin D and Breast Cancer: Latest Evidence and Future Steps. Breast Cancer (Auckl). 2017;11:1178223417749816.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"