Vom Proteinmangel zu chronischen Entzündungen
Glutathion ist eines der wichtigsten Antioxidantien im Körper und wirkt damit Entzündungsreaktionen entgegen. Besonders wichtig ist seine Funktion in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken, die sich in jeder Zelle befinden. Hier entstehen auf natürliche Weise freie Radikale. Damit diese die Mitochondrien und Zellen nicht schädigen und so chronische Entzündungsreaktionen hervorrufen, müssen sie entschärft werden. Diese Aufgabe übernimmt Glutathion.
Glutathion reguliert auch die Aktivität wichtiger Vitamine, die ebenfalls Entzündungsreaktionen reduzieren. Dazu gehören die Vitamine D, E und C. Außerdem ist Glutathion an der Entgiftung von Schadstoffen beteiligt. Wenn sich diese zu stark anreichern, trägt dies ebenfalls zu chronischen Entzündungsreaktionen bei.
Niedrige Glutathionwerte - mehr chronische Erkrankungen
Viele chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Nieren- und Autoimmunerkrankungen sowie neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer gehen mit erniedrigten Glutathionspiegeln einher. Der Körper kann sich vor chronischen Entzündungsreaktionen nicht mehr schützen, diese nehmen immer mehr zu und manifestieren sich schließlich in den verschiedenen Krankheitsbildern. Ein gesunder Glutathionspiegel ist daher unerlässlich, um chronischen Krankheiten vorzubeugen oder sie zu heilen.
Glutathion besteht aus den drei Aminosäuren Glutaminsäure, Glycin und Cystein.
Aminosäuren werden mit dem Verzehr von Proteinen aufgenommen. Denn Proteine setzen sich aus vielen verschiedenen Aminosäuren zusammen. In proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Geflügel, Fisch, Nüssen, Eiern und Käse sind auch die für die Glutathionsynthese wichtigen Aminosäuren Glutaminsäure, Glycin und Cystein enthalten.
Proteinmangel führt zu Glutathion-Mangel
In einer Studie an Schweinen konnte gezeigt werden, dass eine proteinarme Ernährung zu einem massiven Rückgang der Glutathionproduktion führt. Langfristig trägt das zur Entstehung chronischer Entzündungsreaktionen und damit zu chronischen Erkrankungen bei.
Proteine sind lebenswichtig
Um lange gesund zu bleiben, ist daher eine sehr gute Versorgung mit Proteinen wichtig. Wer sportlich aktiv ist, sollte täglich 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Mit ein paar Eiern oder ein paar Scheiben Wurst ist das nicht zu schaffen. Ideal ist mindestens ein gutes Stück Fleisch, Geflügel oder Fisch pro Tag aus ökologischer und artgerechter Tierhaltung.
Quellen: Hristov BD. The Role of Glutathione Metabolism in Chronic Illness Development and Its Potential Use as a Novel Therapeutic Target. Cureus. 2022;14(9):e29696.
Jahoor F, Wykes LJ, Reeds PJ, Henry JF, del Rosario MP, Frazer ME. Protein-deficient pigs cannot maintain reduced glutathione homeostasis when subjected to the stress of inflammation. J Nutr. 1995;125(6):1462-1472.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"