Warum Insulin niedrig sein sollte…
Der heilige Gral der Ernährung ist der flexible Stoffwechsel. Das bedeutet: Ihre Zellen können sekündlich zwischen Fett und Kohlenhydraten wechseln, die Gehirnzellen zwischen Kohlenhydraten und Ketonkörpern, da unser Gehirn kein Fett direkt verstoffwechselt. Das ist vom Gehirn auch clever, da unser Gehirn primär aus Fett besteht. Die Ketonkörper werden von unserer Leber rund um die Uhr hergestellt, sobald wir uns so ernähren, wie es genetisch zu uns Menschen passt oder anders ausgedrückt: Wenn wir den heiligen Gral wiedergefunden haben. Daher möchte ich auch noch mal kurz auf dieses Bild eingehen:
Sie sehen, dass die Menge an Kohlenhydraten, die Sie essen sollten, umgekehrt proportional zu Ihrem Insulinspiegel ist. Das bedeutet ganz konkret: Wenn Sie einen perfekt niedrigen Insulinspiegel haben, können Sie auch mehr Kohlenhydrate essen. An dieser Stelle wird immer gern eine Studie über die Kitava angebracht und tatsächlich stellt die Studie über die Kitava oben dargestelltes Diagramm nochmals in Zahlen wieder, denn schauen Sie sich die über alle Lebensphasen konstanten Werte für Insulin bei den Kitava an (im Vergleich zu einer schwedischen Gruppe):
Und die Kitava-Studie wird aus dem Grund gern genannt, da sie sich nicht Low Carb ernähren, sondern laut dieser Studie mit ca. 70 Prozent Kohlenhydraten am Tag. Ich möchte gleich aber ein ganz dickes Aber anbringen, denn dieses Aber ist eben auch in dieser Studie enthalten!
Aber die Kitava arbeiten körperlich wesentlich mehr als wir „Westler“ es uns überhaupt noch vorstellen können. Was man jedoch an dieser Stelle festhalten kann: Wenn Sie noch körperlich hart arbeiten, so können Sie sehr wahrscheinlich viel mehr Kohlenhydrate vertragen. Hinzu kommt das Thema Stress, denn Cortisol alias Stress im Büro kann Ihren Insulinspiegel sehr schnell nach oben bringen. Das dürfte auch eine sehr wichtige Komponente sein, warum die Kitava so viele Kohlenhydrate essen können und einen niedrigen Insulinspiegel besitzen.
Doch am Ende des Tages kommt es immer wieder zu dem gleichen Blutwert zurück, der Ihnen sehr einfach aufzeigt, ob Sie die für Sie und Ihre Lebensumstände korrekte Menge an Kohlenhydraten essen oder nicht:
Insulin
Mit Ihrem Insulinspiegel steht und fällt Ihre Gesundheit, da Insulin zusammen mit Cortisol (Stress) massiv auf Ihren Stoffwechsel Einfluss nimmt und dabei ganz konkret darüber entscheidet, ob Sie den heiligen Gral in Ihrem Körper gerade umsetzen oder nicht. Und es mag viele Wege geben, die nach Rom führen. Den Weg Low Carb kenne ich dank Dr. Strunz und den weltweit arbeitenden „Low Carb-Ärzten“ sehr gut. Er ist inzwischen sehr gut erforscht und führt sehr sicher zum Ziel: Ihren Insulinspiegel in den unkritischen Bereich von unter 6 mIE/ml zu bringen. Und damit reduzieren Sie massiv das Risiko für sehr viele weitere Probleme. In meinem neu aufgelegten Ratgeber „Das kleine Gesundheitseinmaleins“ (3. Auflage) habe ich, diesmal mit allen Referenzen, unter anderem alle Risiken eines zu hohen Insulinspiegels aufgeführt wie auch alle Risiken beim Verzehr von Zucker außerhalb der Frucht.
Quelle: Low serum insulin in traditional Pacific Islanders--the Kitava Study, S. Lindeberg et al. , 1999, DOI: 10.1016/s0026-0495(99)90258-5
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”