Wenn da die Anti-Nährstoffe nicht wären!
Heute Morgen im Radio höre ich eine Ode an den Spargel, in diesem Fall an den Belitzer Spargel. Das ist auch schön und gut, weil es nach dem Winter eine höchst willkommene saisonale Abwechselung auf dem Teller ist, aber der Radiomoderator von Radio 1 zählt all die tollen Inhaltsstoffe auf, die man durch den Verzehr von Spargel zu sich nehmen würde, wie:
- Eisen (2 mg auf 100 g Spargel)
- Kalzium (24 mg auf 100 g Spargel)
- Magnesium (14 mg auf 100 g Spargel)
- Kalium (2 mg auf 100 g Spargel)
Auf die konkreten Werte gehen wir gleich noch ein, aber direkt beim Zuhören schüttele ich den Kopf, denn von diesen angegebenen Mengen werden Sie nicht viel aufnehmen, da Spargel eben leider auch Oxalsäure, Phytinsäure und Saponine, kurz Anti-Nährstoffe, enthält. Diese sorgen leider dafür, dass die im Lebensmittel enthaltenen Mineralien schlechter oder gar nicht aufgenommen werden. Im Fall von Mais ist es sogar noch schlimmer, da Mais sogar die Aufnahme von Zink aus anderen verzehrten Lebensmitteln hemmt (https://www.strunz.com/news/cornflakes.html). Daher darf man bei pflanzlichen Lebensmitteln nie davon ausgehen, dass man die theoretisch vorhandenen Mineralien, die sich auch je nach Anbauqualität erheblich unterscheiden, aufnimmt.
Auf einen Anti-Nährstoff möchte ich heute direkt einmal das Scheinwerferlicht werfen: Es handelt sich um Oxalsäure, die in folgenden Lebensmitteln in relativ großen Mengen vorkommt (je 100 g Lebensmittel)
- Mangold: 650 Milligramm.
- Rhabarber: 460 Milligramm.
- Spinat: 442 Milligramm.
- Mandeln: 431 bis 490 Milligramm.
- Süßkartoffel: 280 bis 570 Milligramm.
Was ist so schlimm an der Oxalsäure?
Unser Körper ist nicht in der Lage, beliebige Mengen davon abzubauen. Laut Sally Norton bildet der Mensch ca. 12 mg Oxalsäure am Tag selbst. Die doppelte Menge können die Nieren problemlos abbauen und man geht auch davon aus, dass bis zu 200 mg noch tolerabel sind. Aber lesen Sie oben nochmal kurz die Angaben zu Mangold, Rhabarber, Spinat und Co.
Jetzt fragen Sie sich sicherlich, was Symptome für eine zu hohe Aufnahme an Oxalsäure sind:
- Wiederkehrende Candida- oder Pilz-Infektionen bzw. Harnwegsinfektionen
- Wiederkehrende Probleme beim Harnlassen
- Nierensteine
- Wiederkehrende Gelenksentzündungen
- Schlechte Knochendichte, Knochenbrüche
- unerklärliche Haut- oder Sehprobleme
- …
Wieso sollte man von Mangold, Spinat und Co. Osteoporose entwickeln, fragen Sie sich? Weil Oxalsäure Calcium im Verdauungstrakt bindet und somit klaut. So wie Mais uns eben das Zink klaut. Zink und Calcium kann man natürlich einfach im Blut messen. Ein Trick ist auch, zum Essen direkt Calcium als NEM mit dazuzunehmen, wenn man mal eine Speise zubereitet mit einer hohen Last an Oxalsäure. So kann man die Oxalsäure im Gemüse direkt entschärfen.
Wer das Thema vertiefen möchte, dem empfehle ich das Buch „Toxic Superfoods“ von Sally K. Norton. Und ich sehe gerade, dass dieses Buch wohl im Juni 2024 auf Deutsch erscheint.
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”