dann wird’s interessant. Dann dürfen wir nicht immer nur harte körperliche Realitäten, sondern mögliche seelische Hintergründe und Zusammenhänge erwarten. Interessiert wohl jeden Menschen.

Anlass dieser News ein kurzer Briefwechsel mit einem Psychologen, der sich seinen Humor (noch) bewahrt hat. Darf ich?


„In einer großangelegten statistischen Studie kamen Doktor Hoolkopf, Stuhr und Ferbohrt (2015) zu bahnbrechenden neuen Erkenntnissen: Sie untersuchten die gefährlichsten Orte der Welt und stellten dabei fest, dass die allermeisten Todesfälle in einem Bett eintraten.


Bei der Risikogruppe der Kranken und insbesondere Schwerkranken war zudem festzustellen, dass dies überrepräsentativ häufig in einem Krankenhaus geschah.


Sie schlussfolgert daraus die neue Verhaltensregel, die wir alle zukünftig beherzigen sollten: Wenn du krank oder sogar schwer krank bist, lege dich auf keinen Fall ins Bett und geh um Himmels willen nicht in ein Krankenhaus!“


So die mail. Meine Kurz-Antwort:


„… lange nicht mehr so gelacht. Wie recht Sie haben. Weshalb wohl heißt ein „Krankenhaus“ genauso …?“


Mit dieser flapsigen Antwort hatte ich wohl voll ins Schwarze getroffen. Denn jetzt folgte als Erwiderung:


„Sie sehen das falsch: Das große Ganze zählt. Die Steigerung des Bruttosozialprodukts, und das steigt an eher mit Kranken, die lange und teuer in Krankenhäusern dahinsiechen und mit Chemo etc. zu Tode gequält werden.


Die Aktie von BB Biotech, einem Unternehmen, dass supergeile Medikamente gegen Krebs erforscht und produziert, stieg im letzten Jahr um ich glaube 80 %.


Verrückte glückliche Gesunde wie Sie und ich stören da ….


Sie haben übrigens recht: Bin diesmal „auf Leistung“ gelaufen bei meinem Marathon, habe meine Bestzeit von 4:03 auf 3:29 verbessert und laufe seither schon die ganze Woche MIT EINEM GRINSEN durch die Gegend, die Arbeit ist viel lockerer. Jetzt arbeite ich an den 3:15 …“


Bemerkenswert. „Mit Chemo zu Tode gequält…“? Wie kommt der darauf? Kranke würden „lange und teuer in Krankenhäusern hinsiechen…“? Wie kommt der darauf? Krankenhäuser werden gebaut, um Menschen gesund zu machen, gefälligst! Da hält sich jemand, nämlich ein Kollege nicht an unseren gängigen Codex. Na, sowas.

Geantwortet habe ich nur zum Wesentlichen. Also zum Thema Lebensfreude und Lebensglück. Kurz und knapp:


„Lieber …, Masochismus ist ja in. So viel zu Ihren angestrebten 3:15 h. Üben sie schon mal fluchen (Sakradie o.ä.) für die letzten 8km. Meint lächelnd Ihr …“


Aber lesen Sie doch noch einmal den Anfang dieser News. Sie werden wieder einmal konfrontiert mit einer Stuuudie. Einwandfrei durchgeführt. Mit klarem, signifikantem Ergebnis. Wird von Ihnen wohl oder übel akzeptiert.

Gestorben wird im Bett oder im Krankenhaus. Stimmt. Schlussfolgerung?

Das nennt man evidenzbasierte Medizin. Die Grundlage unserer ärztlichen Leitlinien.

Sie ahnen oder wissen ja, dass Frohmedizin eine völlig andere Basis hat: IHRE BRIEFE.