Wie macht man Höchstleistung?
Typische, hochmoderne Gebrauchsanleitung: Indem Sie 10 Jahre täglich üben. Voll konzentriert, voll fokussiert auf nur eine Sache. Typische Gebrauchsanleitung der heutigen Zeit: Heißt übersetzt Anstrengung. Stimmt natürlich.
Im Seminar habe ich Sie in diesem Moment die Augen schließen lassen und sich das Gesicht eines höchstleistenden Menschen vorstellen lassen: Verkrampft, verspannt, gefletschte Zähne, Schweißperlen. Übersetzt: Anstrengung. Moderne Interpretation von Höchstleistung. Grober Unfug. Die Menschheit war doch schon längst weiter. Wir hatten das Geheimnis der Höchstleistung doch längst durchschaut. Damals. Früher. Als wir noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken, zum Nach-Fühlen hatten. Folgt also eine uralte Gebrauchsanleitung zum Thema: (Zitat)
- Wie macht man Höchstleistung?
- Höchstleistung ist etwas ganz leichtes, entspanntes. Man fliegt. Dieser göttliche Zustand hat viele Namen – einer davon ist „Flow“, das bedeutet fließen. Der Moment, in dem Denken und Tun zusammenfallen und Glück den Körper durchströmt. Flow ist ein euphorisches Eins werden mit der Aufgabe, entspannte Höchstleistung, rauschhafte Selbstvergessenheit, höchstes Glück. Chirurgen kennen diesen Zustand, Komponisten, Autoren – und Läufer.
- Die Voraussetzung für Flow? Denkbar einfach. Nur: Haben Sie so noch nie gehört. Hat so noch nie ein Mensch formuliert. Auch hier wieder: Wahrheit ist etwas ganz einfaches. Also los:
- Sie haben einen idealen Körper (eins), optimieren Ihren Stoffwechsel mit Vitalstoffen (zwei). Sie verfügen über die Fähigkeit der entspannten Konzentration (drei) – meditieren beim Sonntagslauf, dann fehlt nur noch der Auslöser (vier), der Sie in den Flow geraten lässt:
- Eine beliebige geistige oder körperliche Anstrengung – ein Hobby, ein Job, ein Stadtmarathon. Je stärker der Druck, desto leichter geraten Sie in den Flow.
Und Sie fliegen wie der Adler – mit der Kraft des Windes.
Irgendwann sollten auch Sie durch das Staunen über den Adlerflug hindurch endlich zur Einsicht gelangen: Der Adler flattert nicht. Der schlägt nicht ständig kraftvoll mit den Flügeln. Der strengt sich eben nicht an. Sondern der… gleitet, der schwebt, schwerelos durch die Luft. Er nutzt die Kraft des Windes. Eine Kraft außerhalb seines Körpers, die er nicht kennt, die er nicht hinterfragt, die er nicht studiert… nein: Die er nutzt.
Wann hören Sie auf zu flattern? Sich anzustrengen? Wann nutzen auch Sie die Kraft des Windes?