Wie wird man der Beste?
Der schnellste Marathonläufer Europas, also der beste unter diesen Laufwundern ist Viktor Röthlin, ein Schweizer. Bestzeit 2:07h. Unerreicht. Deutsche Marathonis laufen da 3, 4 Minuten hinterher. Eine ganze Welt. Natürlich möchte man wissen, weshalb in dem kleinen Nachbarländchen solch ein Ausnahmetalent aufwachsen konnte.
Dann fragen wir ihn einfach. Weshalb sind Sie so gut, Viktor? Seine überraschende Antwort
„Blicke ich auf meine Karriere zurück, dann waren die Nüchterntrainings ausschlaggebend für meine Erfolge beim Marathon. Idealerweise macht man diese gleich am Morgen nach dem Aufstehen, so hat man seit dem Nachtessen nichts mehr gegessen. Vor dem Trainingsstart trank ich jeweils fünf Deziliter Wasser.
Bezüglich Intensität ist eigentlich alles möglich: Vom lockeren Dauerlauf über Intervalltraining bis zum hochintensiven Longjog habe ich alles nüchtern gemacht. Und übrigens: Auf die Idee, dies so zu tun, haben mich 2003 die Kenianer gebracht.“
DER NÜCHTERNLAUF! Also morgens früh, frisch aus dem Bett und losgelaufen. Kann man übersetzen: Laufen ohne Kohlenhydrate im Bauch.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Seit meinem ersten Seminar 1990, inzwischen tausende von Malen in Vorträgen und Seminaren habe ich den Nüchternlauf propagiert. Morgens früh. Habe solange davon geschwärmt, bis einige Hunderttausend von Ihnen mir gefolgt sind. Zögerlich. Oft misstrauisch.
Und was glauben Sie, was ich für diesen „morgendlichen Nüchternlauf“ für Spott und Hohn einstecken habe dürfen. Das ging bis zu Zeitschriften, die behaupteten, Dr. Strunz würde seine Patienten umbringen. Würde sie in Gefahr bringen. Würde ihnen morgendliche Anstrengungen ohne die nötigen Kohlenhydrate zumuten.
Diese Zeitschrift-Journalisten waren zwar keine Läufer, wussten es aber ganz genau. Kommt Ihnen ja langsam vertraut vor (siehe Politik: Die kennen alle Trump persönlich).
Viktor Röthlin jedenfalls, Europas schnellster Marathonläufer, hält diese morgendlichen Nüchternläufe für „auschlaggebend für meine Erfolge“. Klarer und sauberer kann man das nicht ausdrücken.
Warum tun Sie ´s dann nicht?
Und gerade weil Sie ´s nicht tun, weil Sie höchstens darüber nachdenken, möchte ich die kommende Woche nur über das LAUFEN schreiben.
Natürlich ein bisschen anders als Sie das gewohnt sind. Ich benutze dazu überzeugende, zum Teil hypnotische Textpassagen aus meinen ersten zwei Büchern: „Forever young. Das Erfolgsprogramm“ sowie „Forever young. Das Leichtlaufprogramm“. Und weil die Bücher so herrlich farbig gestaltet waren (Blumen benutzen den gleichen Trick, um Bienen anzulocken) werd´ ich die Cover nach den Texten abbilden. Was für´s Auge.
Quelle: FIT for LIFE 8/2019, S. 46