Wann immer man über die Schädlichkeit von Zucker, also über Diabetes, offene Beine,
Dialyse und schlussendlich Rollstuhl spricht, kommt der Einwand: Das hängt doch wohl von
der Menge ab.

Stimmt. Dosis venenum facit.

Aber wie viel ist denn die vom Körper noch tolerierte Menge? Wissen Sie das? Wirklich? Seit
Professor Ames, Biochemiker (berühmt: Der „Ames-Test“) ausgerechnet hat, dass bereits zwei Glas Bier...pro Jahr die Krebsrate erhöhen, bin ich hier sehr, sehr vorsichtig geworden.

Wie viel Zucker darf man essen? Dieser Frage ist ein Forscherteam der University of Utah, USA, nachgegangen. Die hatten einhundert Mäuse. Normale, gesunde Tiere mit normalem Stoffwechsel und normalem Verhalten.

Fünfzig bekamen das übliche, normale Mäuseessen, die anderen zuckerhaltiges Futter mit einem Glukose‐Fruktose‐Gemisch, wie es in zahlreichen Softdrinks vorkommt. Auf den Menschen übertragen: Normale gesunde Ernährung plus zusätzlich 3 Gläser Limonade täglich. Nicht mehr. Sollte der gesunde Mensch tolerieren.

Und tatsächlich: Man sah bei den Mäusen keinen Unterschied. Die zuckerernährten waren weder dicker noch hatten sie erhöhte Blutzuckerwerte oder Insulinwerte. Man könnte sagen, die haben diese 3 Gläser Limonade täglich toleriert.

Jetzt kommt's:


  • Dummerweise starben die Weibchen mit Zucker eher: nach 32 Wochen waren 35% der Zuckeresserinnen verstorben, bei den normal ernährten Mäusen waren es nur 17% ‐ gerade mal die Hälfte.

  • Und die mit Zucker gefütterten Männchen hatten rund ein Viertel weniger Nachkommen gezeugt als die Männchen der Kontrollgruppe. Denke ich doch sofort an Sie mit Kinderwunsch. Sie, die Sie mir gegenüber sitzen. Und sich keiner Schuld bewusst sind. Haben Sie ans Cola gedacht?

  • Übrigens schafften die Männchen in der Zuckergruppe es signifikant seltener, begehrte Plätze im Käfig für sich zu erobern. Heißt bei uns Softie. Kann man auch deutlicher bezeichnen...

Fazit: Schon 3 Gläser Limonade täglich schaden Ihnen. Die frohmedizinische Ausnahme: außer Sie laufen. Wenn Sie konzentrierten Zucker vor oder beim Laufen zu sich nehmen, steigt der Zucker beweisbar nicht an.

Solche Experimente mit meinen Triathleten haben mich schon vor 30 Jahren monatelang beschäftigt. Und sehr gefreut. Laufen!

Quelle: Nature Communications, August 2013