Wenn Beckenbauer und Netzer über ihre zahlreichen Bypässe scherzen, so überspielen sie die nächtliche Angst. Die Sorge vor dem nächsten Herzinfarkt.

Der kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Fragt sich nur, wann.

Falls Sie dieses Spielchen nicht mitspielen wollen – Herztod ist immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland –, falls Sie weitgehend Sicherheit wünschen und suchen, empfehle ich Ihnen, sich mit einer Zahl zu beschäftigen, nämlich den

HDL-Cholesterin

also dem guten Anteil. Tagtäglich drucksen Sie mit schlechten Gewissen und berichten mir über Ihr „hohes Cholesterin“. Ärgert mich jedes Mal.

 

Tatsächlich finde ich dann vielleicht 300mg% Cholesterin. Eine hohe Zahl. Richtig. Wenn dann aber der gute Anteil, nämlich HDL-Cholesterin 90 beträgt, erkläre ich Ihnen:

Sie haben nur deshalb ein hohes Cholesterin, weil der gute Anteil so erfreulich hoch ist.

Der Quotient nämlich zwischen Cholesterin und HDL wäre 3,3. Jeder Wert unter 5 gilt als ungefährlich, selbst nach strengsten USA-Kriterien ist man mit unter 4 aus dem Schneider.

 

Wissen Sie oft nicht. Hat Ihnen Ihr Hausarzt eben nicht gesagt. Finde ich nicht betrüblich, sondern sträflich. Noch einmal: Begegnet mir fast jeden Tag. Also: Beschäftigen Sie sich mit dem HDL!

Mir waren bisher nur zwei natürliche Methoden bekannt, HDL-Cholesterin anzuheben, wenn es tief, nämlich unter 40mg%, lag:

  • Tägliches Laufen, besser gesagt Rennen.
  • Omega 3 in der richtigen Dosis.

Durch tägliches sehr flottes Laufen können Sie tatsächlich Ihr HDL-Cholesterin von nur 35 (Sollwert über 40) auf 95mg% anheben. Sie wären aus dem Schneider.

Da veröffentlicht doch das J Am Coll Cardiol 54:585 (2009) einen dritten Weg. Eine dritte Möglichkeit, Ihr HDL-Cholesterin ohne große Mühe anzuheben, nämlich mit

VITAMIN D

Schon vorher wusste man, dass Menschen mit tiefstem Vitamin D-Spiegel ein 31%-iges Risiko, Menschen mit höchstem Vitamin D-Spiegel nur ein 10% Risiko für das metabolische Syndrom und damit Herzinfarkt hatten.

Jetzt hat man genauer nachgemessen. Und gefunden, dass zwischen dem Blutspiegel von Vitamin D und dem Blutspiegel HDL-Cholesterin eine enge lineare Korrelation besteht. Nämlich

  • für jeweils 20 ng/ml Vitamin D mehr
  • steigt HDL-Cholesterin um 4 mg%

Damit Sie das richtig einschätzen: Steigt HDL nur um ein einziges mg% an, heißt dies bereits eine

5%-ige Reduktion des Risikos für koronare Herzkrankheit.

Sie erhöhen Ihr Vitamin D von 20 ng/ml auf meinen persönlichen Wert, nämlich 80 ng/ml. Dann haben Sie Ihr Risiko für Herzkrankheit abgesenkt um

60 %

Das war es eigentlich schon. Jetzt noch ein bisschen Omega 3, ein bisschen Joggen, Annäherung an die gewünschten 15% Körperfett…. und Sie haben die Sicherheit, nicht am Herzinfarkt zu sterben, die Sie sich gewünscht haben.

 

Mit ein bisschen Vitamin D.

Haben Sie das Prinzip verstanden? Wir haben das große Glück, Stellschrauben zu besitzen, sie manchmal sogar zu kennen, diese Stellschrauben. Eine wäre Vitamin D. Bringt man diesen Wert endlich einmal in Ordnung, hat man sich ein gewaltiges Stück hinbewegt zur fröhlichen, strahlenden Gesundheit, wie sie uns Naturvölker so oft vormachen.

Denn gleichzeitig hat man natürlich Auto-Immunkrankheiten unterdrückt. Ist vielleicht sein Asthma losgeworden. Hat, wie ein Kollege Arzt mir berichtet, mit dieser Stellschraube Vitamin D auch seine Psoriasis besiegt (nach 20 Jahren Leid!).

Wenn Sie schon kein Bild von sich haben, dann sehen Sie sich doch einfach einmal als Automobil. Als Ihr heißgeliebtes. Das kann man grob in Ordnung bringen – ist meist der Fall, dafür gibt´s die Werkstatt – und das kann man tunen. Sogar feintunen. Noch viel mehr Leistung, ausdrücklich mühelose Leistung aus dem Motor herauskitzeln. Wenn man nur die

Stellschrauben kennt.

Hier: Vitamin D