Wollen und Entscheiden.
Wollen ist das Eine, die Entscheidung treffen das andere. Viele Menschen wollen ein gesünderes, schlankes Leben führen… wenige entscheiden sich, das auch tatsächlich zu tun. Frage: Wie kommt man zu einer Entscheidung? Woher nimmt man die Kraft? Wie kommt es zu einem festen Entschluss?
Wenn man hier ein Rezept geben könnte… wären wohl Millionen Menschen dankbar
Das geht ja noch weiter: Man will endlich ohne zu arbeiten Geld verdienen. Sprich Aktien kaufen. Das wollen viele. Und verfolgen mit glänzenden Äuglein, wenn die Aktien steigen. Aber entscheiden die sich auch zum Aktienkauf? Wenige, wenn wir den Sparkassen glauben. Das Thema wird noch interessanter, wenn man es umdreht:
Weltweit versucht man, vorauszuwissen, welche Aktien gekauft würden. Um dann einzusteigen. Wenn man also die Entscheidungen anderer Menschen vorausahnen könnte, wäre man Milliardär. Einverstanden.
Wie also kommt es zur Entscheidung? Natürlich hat der Mensch, der neugierige, daraus gleich wieder eine Wissenschaft gemacht. Diese Wissenschaft begann - siehe Aktien - mit der Ökonomie. Dann kamen sogar Nobelpreisträger darauf, dass dahinter Psychologie steckt.
Na, was für eine überraschende Entdeckung. Nur genügte die eben nicht.
Und man kam im dritten Schritt drauf, dass Entscheidungen irgendetwas mit dem Gehirn zu tun hätten. Mit Neurotransmittern. Sprich mit der Stimmungslage.
Banal. Wenn es Ihnen gut geht, wenn Sie fröhlich sind, entscheiden Sie sich viel leichter dazu, heute joggen zu gehen. In trauriger, gedrückter Stimmung, depressiv, bleiben Sie zu Hause.
Die drei Wissenschaftsfelder hat man heute, ach wie klug, zusammengefasst mit dem Wort Neuropsychoökonomie. Klingt so wie Psychoneuroimmunologie. Also die Lehre davon, wie man mit seinen Gedanken über das Immunsystem Krebs besiegen könnte. In der Medizin längst erforscht.
Jetzt beginnt langsam die Ökonomie, ein bisschen ganzheitlicher zu denken.
Weil das so spannend ist, weil Sie liebe Leserinnen, lieber Leser sich hier von der allermodernsten Wissenschaft bestätigt fühlen dürfen, das Ganze noch einmal ganz langsam von vorne. Schreibt mein Sohnemann:
„Sie erinnern sich. Weil ich mir dank Tryptophan, Magnesiummalat und Magnesiumbisglycinat den Kaffee in der Früh gespart habe, und nicht mehr zum Bäcker fahren muss, habe ich jetzt jeden Morgen 10 Minuten und 2 EUR mehr zur Verfügung News vom 24.02.2019.
Anders ausgedrückt wurde hier allermodernste Wissenschaft betrieben. Magnesium und Aminosäuren haben auf mich neurologisch und psychologisch Einfluss genommen. Geld und Zeitersparnis ist ökonomischer Natur.
Neurowissenschaft, Psychologie und Ökonomie. Kann man das kombinieren? Ja, wird gemacht. Zum Beispiel im Journal of Neuroscience, Psychology, and Economics.
In einer Studie interessiert man sich für das menschliche Entscheidungsverhalten. Man stellt Menschen folgende zwei Fragen:
1. Frage. Möchten Sie…
A.1 …eine Tasse Kaffee jetzt trinken?
A.2 …zwei Tassen Kaffee morgen trinken?
2. Frage. Möchten Sie…
B.1 …eine Tasse Kaffee in einem Jahr trinken?
B.2 …zwei Tassen Kaffee in einem Jahr plus einem Tag trinken?
Der Mensch antwortet gerne impulsiv mit A.1 und B.2. Was in der grauen Theorie unlogisch ist, aber der Mensch ist bei langfristiger Planung nun mal etwas geduldiger, und in der kurzfristigen Planung hätte er gerne gleich alles.
Natürlich ist das alles furchtbar theoretisch. Nur, und das ist schon recht phänomenal, wird in der Studie empfohlen, von der grauen Theorie und Mathematik abzuweichen, wenn man das menschliche Entscheidungsverhalten analysieren möchte.
Und doch bitte lieber messen. Nämlich Serotonin, Dopamin, Cortisol, Testosteron und Adrenalin.
Ist das nicht sensationell? Kommt Ihnen das nicht bekannt vor?
Da haben Theoretiker erkannt, dass der Mensch eben kein Roboter ist. Sondern von Molekülen geleitet wird.
Wir warten nur geduldig darauf, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch ein vollständiges Aminogramm empfohlen wird.
Jeder von Ihnen betreibt also höchstkomplexe, neuropsychoökonomische Wissenschaft, wenn Sie sich eine Magnesiumkapsel zum Frühstück gönnen. Gratulation!“
Schreibt mein Sohnemann, der zunehmend glänzende Äuglein bekommt bei der Erkenntnis, dass die Molekularmedizin von Papa sogar in der Ökonomie, wenn Sie wollen in der Lehre vom Aktienkauf, Einzug hält. Ist das nicht wirklich sensationell?
Die beschäftigen sich nicht mehr mit vagen Stimmungen und meinungsbildenden Medien, sondern mit dem Kernpunkt,
MIT DEN HORMONEN.
Die alle so wohl vertraute Namen tragen wie Serotonin, Dopamin, Cortisol, Testosteron, Adrenalin…
Wir hier in der Arztpraxis sind weiter, als wir selbst gewusst haben.