Wozu Eiweißriegel?
Gab’s zu meiner Zeit nicht. Diese moderne Form des Power-Bars, angereichert mit Eiweiß. Wir hatten in Japan, in Neuseeland, in Kanada, in Hawaii immer einen reinen Kohlenhydrat-Riegel im Rad-Trikot versteckt. Der wurde dann - wenn’s gar nimmer ging – verschlungen.
Heute gibt’s die Eiweiß-Riegel. Mit 30 %, sogar 50 % Eiweiß. Ein Fortschritt. Weil man den ja auch täglich einsetzen kann. Weil der einem täglich den zentralen essentiellen Stoff Eiweiß so nebenbei zuführt. Dennoch: Im Grund sind Eiweißriegel auch heute noch Kohlenhydratriegel.
Wozu?
Für den Sport. Ich meine wirklich Sport. Nicht so ein bisschen leicht, locker, lächelnd vor sich hin joggen. Dafür brauchen Sie außer Wasser gar nichts. Sport heißt Anstrengung. Sport heißt zwischendrin HIIT, wenn Sie mich verstehen. Sport heißt auch einmal stundenlang und immer mal über der Obergrenze. Sport heißt: Der HÜGEL.
Jeder Radfahrer weiß Bescheid. Sie können sich noch so sehr auf aerob, auf vernünftig konzentrieren: Der Hügel kommt. Und Sie werden sauer. Kriegen keine Luft. Fahren im reinen Glukosestoffwechsel. Unausweichlich. Und wenn Ihnen das... öfter passiert, wenn es in Ihrer Gegend mehr als einen Hügel gibt, dann brauchen sie ihn eben, den Riegel.
Zitiere ich mal den Paläo-Altmeister Cordain (News vom 09.12.2009) zusammen mit Joe Friel, dem berühmten Ausdauer-Trainer, der sie alle kennt, die Weltklasse-Triathleten. Was meinen die zum Thema Eiweißriegel?
"Die Zufuhr von 100 bis 200 Kalorien durch ein paar Gramm Sportgetränk oder Energieriegel, gefolgt von 180 bis 240 Milliliter Wasser kann Ihnen also ohne Nebenwirkungen den Energiekick geben, den Sie direkt vor dem Start brauchen. Das ist besonders vorteilhaft bei solchen frühmorgendlichen Trainingseinheiten, bei denen Sie innerhalb einer Stunde nach dem Aufstehen aus dem Haus gehen oder wenn Sie früh am Morgen einfach nichts herunterbekommen."
Zusammenfassung: Eiweiß-Riegel sind selbstverständlich überflüssig und falsch. Für den sitzenden Menschen. Für den Sportler aber sind sie außerordentlich hilfreich.
Kann ich Ihnen lächelnd bestätigen.
Quelle: Cordain/Friel: Das Paläo-Prinzip, S. 44