Zucker macht hungrig
Bereits vor fast 10 Jahren wurde in Brasilien eine kleine, nette Studie zu Zuckerkonsum und Hunger durchgeführt.
16 Frauen erhielten ein Frühstück, bestehend aus einem Fruchtsaft, einem Toast mit Butter und einem Kaffee. Sie durften den Kaffee nach Belieben mit Zucker süßen. Die Wissenschaftler maßen die aufgenommene Zuckermenge bei jeder Probandin. Anschließend wurden sie alle 30 Minuten nach ihrem Hunger befragt.
Drei Stunden später gab es Mittagessen. Es zeigte sich, dass diejenigen, die den Kaffee weniger süßten (im Durchschnitt mit 14 Gramm Zucker), deutlich weniger Hunger verspürten als die, die ihn mehr süßten (im Durchschnitt mit 23,4 Gramm Zucker). Außerdem aßen diejenigen, die weniger Zucker verwendeten, auch weniger zum Mittagessen.
Die Studie zeigt den Einfluss von Zucker auf Hunger und Essverhalten auf eine genial simple Weise.
Zucker und andere leere Kohlenhydrate verfälschen das Hungergefühl und sind der Grund von Übergewicht und anderen Fehlernährungen.
Wer Zucker und andere leere Kohlenhydrate ganz weglässt, verspürt noch weniger Hunger. Grund ist der Insulinspiegel. Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten steigt zunächst der Blutzucker-, dann der Insulinspiegel an. Das Insulin schafft den Zucker aus dem Blut. Ist die Aufgabe erledigt, fällt der Insulinspiegel ab. Das wiederrum lässt das Gefühl von Hunger entstehen.
Bleibt der Insulinspiegel konstant unten, hat man kaum Hunger.
Eine weitere Voraussetzung muss allerdings gegeben sein: Man muss ausreichend mit allen essenziellen Nährstoffen versorgt sein. Denn nicht nur Insulin und andere Hormone steuern das Hungergefühl, sondern auch ein bestimmter Regler im Kleinhirn, der die Nährstoffversorgung misst. Bei Mängeln sorgt er für Hunger (https://www.strunz.com/news/dicke-sind-unterernaehrt.html).
Da haben Sie das Rezept zum Abnehmen oder fürs lebenslange Schlanksein: Keine Kohlenhydrate, dafür aber alle essenziellen Nährstoffe.
Quelle: Penaforte FR, Japur CC, Pigatto LP, Chiarello PG, Diez-Garcia RW. Short-term impact of sugar consumption on hunger and ad libitum food intake in young women. Nutr Res Pract. 2013;7(2):77-81.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"