Eigentlich weiß man inzwischen schon anhand der Überschrift, dass die Studie irgendwie geschickt manipuliert worden sein muss, um zu einer Aussage zu kommen, dass Low Carb die Sterblichkeit erhöhen könnte. Doch worum geht es? Es geht um eine im Jahr 2018 erschienene Studie vom Team um Walter Willet, demnach wortwörtlich „Low Carb mit einem höheren Sterberisiko“ assoziiert werde. Zur Darstellung wählen die Autoren folgende Abbildung in der Studie.



Die Autoren sehen das geringste Sterberisiko bei ca. 47 Prozent Kohlenhydrate am Tag. Und die Autoren stellen in der Veröffentlichung fest, dass bei gleicher Menge an Kohlenhydraten pflanzliches gegenüber tierischem Eiweiß mit einem geringeren Risiko einhergehen würde. Mein Interesse war geweckt. Also gut, schauen wir die Datenlage an. Diese Gruppen wurden untersucht:



Die Gruppe mit der geringsten Menge an Kohlenhydraten hat 37 Prozent Kohlenhydrate gegessen. Es tut mir leid, liebe Autoren, aber das ist kein Low Carb. Die Hälfte davon wäre Low Carb und diese Gruppe hat an der Studie gar nicht teilgenommen. Das bedeutet, dass die obige Abbildung glatt gelogen ist. Und wir wissen, dass die Daten ohnehin nur auf Befragungen der Personen aufbauen und somit hoch fehlerhaft sind. Das sieht man an dem nächsten lustigen Beispiel:




Die gesamte beobachtete Kohorte ist übergewichtig, 13 Prozent sind Diabetiker Typ-2 aber alle essen brav unterkalorisch? Und das über 20 Jahre hinweg. Glauben Sie das? Ich jedenfalls nicht. Noch lustiger finde ich diese Zeile:



Die Gruppe, die hier in dieser „Studie“ als Low Carb ausgewiesen wurde, hatte 50 Prozent mehr Raucher in der Gruppe verglichen mit der letzten Gruppe, die ca. 61 Prozent Kohlenhydrate isst. Ob das alleine bereits ein guter Hinweis auf eine ggf. beobachtete Erhöhung der Sterblichkeit sein könnte, wo das Risiko, an Krebs zu erkranken, um ca. 6.000 bis 11.000 Prozent (Sie lesen richtig) steigt?

Hier in dieser „Studie“ hat man sage und schreibe ein 20 Prozent höheres Risiko berechnet und stellt dann Werte in der Grafik dar, die gar nicht ermittelt wurden. Man zitiert in dieser Studie auch eine weitere Studie und tut so, als würden sich auch dort die gleichen Ergebnisse wiederfinden. Doch als ich mir die Studie anschaue, stelle ich fest, dass auch hier die Gruppe, die sich angeblich „Low Carb“ ernährt hat, 37-42 Prozent Kohlenhydrate zu sich nimmt.

Fassen wir zusammen:


  1. Keiner in der Gruppe hat sich Low Carb ernährt, da man hier maximal 20 Prozent Kohlenhydrate bezogen auf den Tagesenergiebedarf am Tag zu sich nimmt. Also die Hälfte von dem, was in den Studien fälschlicherweise als Low Carb ausgewiesen wurde.

  2. Die Personen wurden nur befragt, was sie essen. Diese Auswertung wurde, wie so häufig, auf 20 Jahre hochgerechnet bzw. als unverändert angenommen.

  3. Im Blut wurde erst gar nicht gemessen.

  4. Die in der Abbildung dargestellten Werte für Low Carb existieren nicht sondern sind frei erfunden, netter ausgedrückt extrapoliert.

  5. Die Gruppe mit der geringsten Menge an Kohlenhydraten von ca. 40 Prozent hatte einen um 50 Prozent höheren Anteil an Rauchern.

Im besten Fall kann man hier von einer Täuschung der Allgemeinheit sprechen. Und das hat auch seinen Grund, da die genetisch korrekte Form der Ernährung nun einmal zu einer extremen Reduzierung aller Erkrankungen führt: https://www.strunz.com/news/insulin-mal-ganz-einfach.html


Quellen:
Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis, Walter C Willett et al. 2018, DOI: 10.1016/S2468-2667(18)30135-X

Low-carbohydrate diets and all-cause and cause-specific mortality: Two cohort Studies, Walter C. Willett et al., 2010, DOI: 10.1059/0003-4819-153-5-201009070-00003

Cigarette smoking and lung cancer – relative risk estimates forthe major histological types from a pooled analysis of case-control studies, Beate Pesch et al., 2012, DOI: 10.1002/ijc.27339


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”