Mehr Dopamin durch Sauna
Am 10. Januar war der Quitter’s Day, es ist zweite Freitag im Januar, an dem Menschen besonders häufig ihre Neujahrsvorsätze aufgeben. Diese Bezeichnung wurde von Strava, einem sozialen Netzwerk für Athleten, geprägt, nachdem sie über 31,5 Millionen globale Aktivitäten im Januar analysiert hatte. Es ist also der Tag, an dem die Motivation für Neujahrsvorsätze am stärksten nachlässt und wo bereits 80 % der Menschen ihre Vorsätze wieder aufgegeben haben.
Nach nur 10 Tagen! Die restlichen 20 Prozent halten in der Regel zumindest vier Monate durch. Einige wenige können ihre guten Vorsätze dauerhaft umsetzen.
Was ist mit Ihnen?
In den News vom 27.12.24 habe ich bereits beschrieben, welche Bau-, Hilfs- und Betriebsstoffe der Körper benötigt, um überhaupt in der Lage zu sein, so etwas wie „gute Vorsätze“ umzusetzen. Das macht – behaupte ich mal – nur der Mensch. Kein Tier kann das. Der Mensch verfügt über den höchsten Dopaminspiegel aller Lebewesen – daher ist er in der Lage, Träume und Pläne in konkrete Dinge umzusetzen.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang gerne noch einmal das wunderbare Buch von Daniel Z. Lieberman „Dopamin – Ein Hormon regiert die Welt.“
Wer dieses Buch liest, versteht sich und die lieben Mitmenschen besser.
Aber zurück zu den guten Vorsätzen.
Was lässt sich noch tun neben der ausreichenden Zufuhr von L-Tyrosin und Vitamin B6 und Vitamin D?
- Eine aktuelle Studie zeigt, dass schon leichtere sportliche Betätigung, wie z.B. 20 Minuten lockeres Laufen, den Dopaminspiegel deutlich erhöhen können.
- Yoga, praktiziert an 6 Tagen pro Woche, kann die Dopaminkonzentration ebenfalls signifikant steigern.
- Frühes Zubettgehen: Der Körper produziert besonders viel Dopamin in den zwei Stunden vor Mitternacht. Daher sollten Sie vor 22 Uhr schlafen. Sie werden den Unterschied deutlich merken.
- Regelmäßige Saunagänge (am besten das ganze Jahr über)
und
Die positiven Wirkungen des Saunierens wurden mittlerweile auch wissenschaftlich bestätigt.
Neben Dopamin werden in der Sauna mehrere andere Hormone freigesetzt, die verschiedene positive Auswirkungen auf den Körper haben:
Endorphine und Beta-Endorphine: Auch diese Glückshormone werden durch die hohen Temperaturen freigesetzt und wirken schmerzlindernd und stimmungsaufhellend.
Serotonin: Dieses wichtige Glückshormon wird ebenfalls durch die Wärme beeinflusst und fördert das Wohlbefinden, besseren Schlaf und reduziertes Schmerzempfinden. Achtung: Es kann nur dann etwas freigesetzt werden, wenn es vorher auch gebaut wurde. Für eine optimale Serotoninfreisetzung benötigt Ihr Körper ausreichende Mengen der essenziellen Aminosäure L-Tryptophan.
BDNF-Produktion: Saunieren kann die Produktion von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) steigern, einem Protein, das eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung und Regeneration von Neuronen im Gehirn spielt. Niedrige BDNF-Spiegel werden häufig mit Depressionen in Verbindung gebracht (siehe meine News dazu vom 14.6.24 und 21.6.24)
Diese Wirkungen werden bei 3-5 Saunabesuchen pro Woche in der Regel erreicht. Saunieren hat so vielfältige Wirkungen auf den Organismus, dass es für uns als Familie zu einer fast täglichen Routine geworden ist.
Quellen:
Hiraga T, Hata T, Soya S, Shimoda R, Takahashi K, Soya M, Inoue K, Johansen JP, Okamoto M, Soya H. Light-exercise-induced dopaminergic and noradrenergic stimulation in the dorsal hippocampus: Using a rat physiological exercise model. FASEB J. 2024 Dec 13;38(24):e70215. doi: 10.1096/fj.202400418RRR. PMID: 39668509; PMCID: PMC11638517.
Pandi-Perumal SR, Spence DW, Srivastava N, Kanchibhotla D, Kumar K, Sharma GS, Gupta R, Batmanabane G. The Origin and Clinical Relevance of Yoga Nidra. Sleep Vigil. 2022;6(1):61-84. doi: 10.1007/s41782-022-00202-7. Epub 2022 Apr 23. PMID: 35496325; PMCID: PMC9033521.
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.